Blaue Tafel am ehemaligen Pflegeheim Farmsen
Auf dem Gelände des früheren Versorgungsheims Farmsen erinnert eine Tafel des Denkmalschutzamtes an die Geschichte dieser größten Einrichtung der ehemaligen Hamburger Wohlfahrtsanstalten. Ihr Text lautet:
"Die Anlage mit Wohn-, Verwaltungs-, Wirtschafts- und Fabrikgebäuden entstand 1903 als Zweigstelle des "Werk- und Armenhauses" Barmbek. Erweiterungen folgten 1912 und in den 1920er-Jahren. Hier wurden behinderte und hilfsbedürftige Menschen untergebracht und in Fabrik, Wäscherei, Haus- und Landwirtschaft beschäftigt. In der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) wurden viele der eingewiesenen sogenannten asozialen Personen zwangssterilisiert, entmündigt oder deportiert.
Seit 1961 sind hier ein Pflegezentrum sowie sozialtherapeutische Einrichtungen für seelisch behinderte Menschen untergebracht."
Die „Projektgruppe für die vergessenen Opfer des NS-Regimes“ und weitere Initiativen lenkten in den 1980er-Jahren die Aufmerksamkeit auf die „Kehrseiten der Wohlfahrt“, die Verfolgung sozialer Minderheiten und deren Rechtfertigung auch über 1945 hinaus. Ein staatliches Gedenken fand in Farmsen erstmals am 27. Januar 2013 durch die Bezirksversammlung Wansbek statt. Im Zuge des 400-jährigen Jubiläums der Hamburger Wohlfahrtspflege erklärten die Nachfolgeunternehmen Pflegen und Wohnen und Fördern&Wohnen ihre Absicht zur Errichtung eines „Erinnerungszeichens“ auf dem Areal in Farmsen.
Kontakt
Pflegen & Wohnen Farmsen
Behörde für Kultur und Medien Hamburg
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