Gedenktafel am ehemaligen Kinderkrankenhaus Rothenburgsort
Die Gedenktafel am ehemaligen Kinderkrankenhaus Rothenburgsort, dem heutigen Standort des Instituts für Hygiene und Umwelt, wurde am 9. November 1999 enthüllt und erinnert an die Ermordung von mehr als 50 Kinder mit Behinderungen zwischen 1941 und 1945. Im Rahmen des "Euthanasieprogramms" stufte ein Gutachterausschuss die Kinder als „unwertes Leben“ ein und wies sie zur Tötung in Kinderfachabteilungen ein. Die Hamburger Gesundheitsverwaltung, Hamburger Amtsärzte und Ärzte des Krankenhauses waren daran beteiligt.
Neben der Gedenktafel erinnern seit 2009 auch 35 Stolpersteine an die ermordeten Mädchen und Jungen sowie an Dr. Carl Stamm, bis 1933 Chefarzt des Kinderkrankenhauses. Er nahm sich vor seiner Deportation das Leben.
Auch 88 Säuglinge und Kleinkinder von Zwangsarbeiterinnen kamen 1944 und 1945 im Kinderkrankenhaus Rothenburgsort und im „Olgaheim“ Wohldorf ums Leben - ermordet durch Vernachlässigung und Unterernährung. Die seither von der ehemaligen Lehrerin Hildegard Thevs unternommenen Bemühungen zu einer Erweiterung des Gedenkorts blieben aber bislang ohne Erfolg. Zwar gründete sich in Rothenburgsort ein Arbeitskreis, der 2019 auch ein fertiges Gestaltungskonzept für einen „Euthanasie“-Gedenkort am ehemaligen Kinderkrankenhaus vorlegte, auch die Finanzierung stand, doch scheiterte die Umsetzung am Einspruch der Immobilienverwaltung. Realisiert werden konnten nur temporäre Kunstprojekte von Schülerinnen und Schülern, zum Beispiel der Stadtteilschule Bergedorf.
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