Der ehemalige Flakbunker in Wilhelmsburg.
Detail am ehemaligen Flakbunker in Wilhelmsburg.
Eine der mehrsprachigen Informationstafeln am Energiebunker in Wilhelmsburg.
Ausstellungswürfel zur Geschichte des Bunkers
Ausstellungswürfel auf der Aussichtsplattform des "Energiebunkers"
Ausstellungswürfel auf der Aussichtsplattform des "Energiebunkers"

Ab Oktober 1940 wurden erst in Berlin, später in Hamburg und Wien Flakbunker als militärische Anlagen gebaut. Sie bestanden aus einem Leitturm und einem Geschützturm, auf dessen Dach Flug-Abwehr-Kanonen (Flak) installiert waren. In Hamburg entstand, neben dem ebenfalls noch erhaltenen, noch größeren Flakbunker an der Feldstraße in St. Pauli, 1943 anschließend ein Flakbunker in Wilhelmsburg.

In Wilhelmsburg wurden die Bauarbeiten vor allem von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen ausgeführt. Die Flaktürme sahen nur wenige Etagen als Luftschutzräume für die Bevölkerung vor. Diese sollte vornehmlich in Zivilschutzbunkern und Kellerräumen in den Wohngebieten unterkommen. Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter stand grundsätzlich kein Schutzraum zur Verfügung.

Nach dem Krieg zerstörte die britische Armee 1947 das Gebäude durch eine gezielte Sprengung im Innern. Sechs der acht Etagen stürzten ein, das Gebäude war nicht mehr ohne Gefahr zu betreten. Nur die äußere Hülle blieb nahezu unzerstört. Der Komplex blieb für mehr als 60 Jahre weitgehend ungenutzt.

Im Rahmen der Vorbereitung der Internationalen Bauausstellung IBA 2013 in Hamburg wurde der ehemalige Flakbunker zu einem Energiebunker umgebaut. 25.000 Tonnen Trümmer wurden aus dem Bunker geräumt. Seit April 2013 ist der Umbau abgeschlossen, der Energiebunker in Betrieb.

Auf Initiative der Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg und anderer Einrichtungen und auf der Grundlage eines gemeinsam entwickelten Konzepts realisierte die IBA eine Ausstellung zur Geschichte des ehemaligen Flakbunkers Wilhelmsburg. In insgesamt 20 über das gesamte Gebäude verteilten und an markanten Punkten angebrachten Ausstellungswürfeln ist die Geschichte des Bunkers dargestellt. Im Café auf der Aussichtsplattform ist ein kleines Buch mit weiteren Informationen erhältlich. Darüber hinaus finden sich umfangreiche Informationen zu den unterschiedlichen Formen der Energiegewinnung (Solar, Pellet, Blockheizwerk, Wärmerückgewinnung), denen der Bunker heute dient.

Ausstellung
Energiebunker
Wilhelmsburg
Industriestraße 125–131

Kontakt

Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg & Hafen

Industriestraße 125–131
21107 Hamburg
Telefon: 040-42103915
Kategorien:
Ausstellung
Themen:
Opfergruppen