Friedhof Ohlsdorf - Ehrenhain Hamburger Widerstandskämpfer
Am 8. September 1946 wurden 27 Urnen hingerichteter Hamburger Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer aus der Hamburger Arbeiterbewegung in einer Grabanlage gemeinsam bestattet. Sie liegt direkt neben der Anlage für die Gefallenen der Novemberrevolution von 1918. Im Jahr 1947 wurden weitere Urnen von hingerichteten Widerstandskämpferinnen und Widerstandkämpfern hier beigesetzt. Die Grabstellen sind mit Kissensteinen gekennzeichnet, die Namen, Geburts- und Sterbedaten der Opfer tragen. Die Anlage trägt seitdem die Bezeichnung „Ehrenhain“.
Neuer Ehrenhain
Die Friedhofsverwaltung ließ die Urnen Anfang der 1960er-Jahre erneut umbetten. Der neue Ehrenhain wurde am 6. Mai 1962 an seinem heutigen Standort von der Vereinigten Arbeitsgemeinschaft der Naziverfolgten (später VVN/BdA) eingeweiht. Bald danach gründete sich ein Kuratorium, das die Gedenkstätte durch den Architekten Karlheinz Rebstock neu zu einer würdigen Gedenkanlage gestalten ließ. 1968 wurde die Bronzeplastik "Der Redner" des Hamburger Bildhauers Richard Steffen (1903–1964) aufgestellt. Die Skulptur wurde im März 2011 von Unbekannten gestohlen und am 2017 durch eine neue Skulptur „Der Redner“ ersetzt. Die Plastik von Henning Hammond-Norden und Ulrich Beppler besteht aus Bildhauerbeton.
Auf einer Steinwand sind zudem Worte des 1943 hingerichteten tschechischen Widerstandskämpfers Julius Fučík geschrieben: „Menschen wir hatten Euch lieb – Seid wachsam“. Bis heute fanden 55 Hamburger Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer hier ihre letzte Ruhestätte.
Kontakt
Hamburger Friedhöfe -AöR-
www.friedhof-hamburg.de
Öffnungszeiten:
Öffnung und Schließung der Tore (für KfZ):
9 bis 21 Uhr (April bis Oktober),
9 bis 18 Uhr (November bis März)