Friedhof Ohlsdorf - Mahnmal für die Opfer des "Feuersturms"
Für die circa 37.000 Opfer der alliierten Luftangriffe auf Hamburg im Sommer 1943 entstand auf dem Ohlsdorfer Friedhof eine weitläufige Gräberstätte. Häftlinge aus dem KZ Neuengamme mussten die oftmals unkenntlichen und verstümmelten Toten in den zerstörten Stadtteilen aus den Trümmern bergen. Sie mussten auch ein Massengrab auf dem Ohlsdorfer Friedhof mit ausheben: Das Grab erstreckte sich kreuzförmig mit breiten Armen über eine Länge von hundert Metern.
„Fahrt über den Styx“
Am 16. August 1952 wurde am Ort des Massengrabes ein Mahnmal für die Hamburger Bombenopfer eingeweiht. Im Mittelpunkt der Kreuzarme steht ein quadratischer Sandsteinbau: Er umschließt die Skulptur „Fahrt über den Styx“ von Gerhard Marcks (1889–1981). Die Plastik zeigt mit dem Totenfährmann Charon eine Szene aus der griechischen Mythologie: Ein Brautpaar, eine Mutter mit Kind, ein Mann und ein Greis setzen in die Unterwelt über. Die erstarrte Szene nimmt Bezug auf die Opfer allen Alters des organisierten Massentodes. Das Mahnmal wird durch 18 Eichenbalken ergänzt: Hier stehen die Namen der Stadtteile, aus denen die Toten zu dieser Ruhestätte gebracht wurden. Eine Erläuterungstafel beziffert die Zahl der Opfer mit 36.918. Am Rande der Anlage stehen Grabsteine, mit denen Angehörige vor allem in den ersten Nachkriegsjahren an einzelne Opfer erinnert haben.
Das Denkmal verursacht seit seiner Einweihung Diskussionen: Kritisiert wurde, dass es das Kriegsgeschehen als schicksalhaft darstellt. Der Bezug zum NS-Regime trete zurück.
Kontakt
Hamburger Friedhöfe -AöR-
www.friedhof-hamburg.de
Öffnungszeiten:
Öffnung und Schließung der Tore (für KfZ):
9 bis 21 Uhr (April bis Oktober),
9 bis 18 Uhr (November bis März)