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Friedhof Ohlsdorf - Mahnmal für die Opfer von nationalsozialistischer Verfolgung

Mahnmal für die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung.
Namen von Konzentrationslagern am Fuß des Mahnmals für die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung.

Bereits ein Jahr nach Kriegsende beschloss der Hamburger Senat die Errichtung eines Mahnmals für die Opfer des NS-Terrors. Der Senat war damals von der Britischen Militärregierung ernannt worden. Mit den Aufgaben "Wiedergutmachung und Flüchtlingshilfe" war Franz Heitgres (KPD) betraut. Er stand dann auch der "Vereinigten Arbeitsgemeinschaft der Naziverfolgten" (später "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes"/VVN) vor.  

Das Mahnmal des Architekten Heinz Jürgen Ruscheweyh war 1949 fertiggestellt. Allerdings überschatteten die Teilung Deutschlands und der beginnende Kalte Krieg die Einweihungsfeiern. Im Mai 1949 fanden daher zwei Veranstaltungen statt - eine Feier des Hamburger Senats zum 3. Mai mit Bürgermeister Max Brauer als Hauptredner sowie ein “Internationales Befreiungstreffen“ der VVN am 8. Mai mit den Rednern Martin Plat (FDP) und Philipp Auerbach (Bayerische Staatsregierung).

Mahnmal
Das Mahnmal steht gegenüber dem Krematorium (1930 bis 1932 nach Entwürfen von Fritz Schumacher). Hier waren in den Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft mehrere Tausend Opfer des Regimes eingeäschert worden. Die Stele trägt 105 Urnen mit Erde und Ascheresten aus Konzentrationslagern und Hinrichtungsstätten, sie sind in einem hohen Rahmen in 15 Reihen übereinander angeordnet. Eine  Marmorplatte vor dem Denkmal nennt die Namen der 25 Konzentrationslagern und Verfolgungsstätten.

Die „Urne des unbekannten Konzentrationärs“ gab den Anstoß zu dieser Gestaltung des Denkmals: Nach der Befreiung des KZ Buchenwald hatten überlebenden Häftlinge geschworen, die Erinnerung an das Unrecht wachzuhalten. Rückkehrer aus 36 Nationen nahmen jeweils eine Urne mit Ascheresten verstorbener Häftlinge in ihre Heimatländer mit. Ehemalige Hamburger Widerstandskämpfer brachten so 1945 die Asche eines unbekannten Toten aus Buchenwald nach Hamburg.

Denkmal
Friedhof Ohlsdorf - Mahnmal für die Opfer von nationalsozialistischer Verfolgung
Ohlsdorf
Friedhof Ohlsdorf, Talstraße

Kontakt

Hamburger Friedhöfe -AöR-

Fuhlsbüttler Straße 756
22337 Hamburg
Telefon: 040-59388831

Öffnungszeiten:
Öffnung und Schließung der Tore (für KfZ):
9 bis 21 Uhr (April bis Oktober),
9 bis 18 Uhr (November bis März)

Kategorien:
Denkmal
Themen:
Friedhof
Opfergruppen