Gedenkort für die Opfer der Euthanasieverbrechen in der Heil- und Pflegeanstalt Langenhorn
Auf dem Gelände der heutigen Asklepios Klinik Nord erinnert seit 2009 eine Gedenktafel vor dem Walter-Behmann-Haus (Haus 42) an die Patientinnen und Patienten, die im NS von hier aus in Tötungs- und Verwahranstalten verlegt wurden. Bis 1938 hieß die Klinik Staatskrankenanstalt Langenhorn, ab 1938 Heil- und Pflegeanstalt Langenhorn.
Der Tafeltext lautet:
"Vom Gelände dieser Klinik wurden während der Zeit des Nationalsozialismus in den Jahren 1939-1945 im Rahmen des "Euthanasie-Programms" über 3.600 Menschen in Tötungs- und Verwahranstalten deportiert. Über 2.400 von ihnen fanden dabei den Tod, darunter 135 jüdische Patientinnen und Patienten bereits im Jahr 1940. In der Kinderfachabteilung wurden über 20 Kinder ermordet. Wir gedenken an dieser Stelle der Opfer. Ihr Schicksal bleibt uns Mahnung zu einem würdevollen und achtsamen Umgang mit jedem Menschen."
Für 23 Opfer der damaligen Kinderfachabteilung sind Stolpersteine verlegt. Im Jahr 2015 entschied der Hamburger Senat, eine künstlerische Arbeit aufzustellen. Außerdem wurde ein informierender Lern- und Gedenkort zu schaffen: Im Medizinhistorischen Museum (Medizinhistorisches Museum, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martinistraße 52, 20246 Hamburg, Gebäude N30) werden seit 2017 auf zwei Räumen Medizinverbrechen im Nationalsozialismus thematisiert.
Auf der Website www.hamburger-euthanasie-opfer.de stehen die Namen von mehr als 4.700 Hamburger Opfern der NS-Euthanasie, die in den Jahren des Zweiten Weltkrieges getötet wurden. Die Gesamtzahl der aus Hamburger Einrichtungen abtransportierten Opfer liegt bei über 6.000.
Kontakt
Asklepios Klinik Nord - Ochsenzoll
info.nord@asklepios.com