Gedenkorte zur Erinnerung an das KZ-Außenlager Neugraben
Am 13. September 1944 wurde in Neugraben am Falkenbergsweg/Neugrabener Heideweg ein Außenlager des KZ Neuengamme eingerichtet. In dem Lager lebten 500 Jüdinnen, die zumeist aus der Tschechoslowakei stammten. Sie waren über Theresienstadt in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert worden. Dort selektierte die SS sie zum Arbeitseinsatz in Hamburg aus. Ihre erste Station in Hamburg war das Außenlager Dessauer Ufer im Freihafen. Sie wurden unter anderem bei den Firmen Prien, Weseloh, Gizzi, Holst und Malo zu schwerer Arbeit bei der Herstellung von Fertigbauteilen und beim Bau von Behelfsheimen in der Falkenbergsiedlung eingesetzt. In Harburg leisteten sie Aufräumungsarbeiten bei der Ölindustrie, in Hausbruch mussten sie Panzergräben ausheben. Im Februar 1945 verlegte die SS die Frauen ins Außenlager Hamburg-Tiefstack.
Gedenkstein
1985 wurde ein Granitfindling mit Gedenktafel auf dem Gelände des ehemaligen Außenlagers errichtet. Die Tafel wurde wiederholt zerstört und musste mehrfach ersetzt werden. Schließlich beließ man den Stein in geschändetem Zustand als Zeitdokument. Nach einer Entscheidung der Bezirksversammlung Harburg und der Kulturbehörde Hamburg wurde am 15. April 1992 eine bronzene Gedenktafel an einem belebterem Ort im Zentrum Neugrabens angebracht.
Das ehemalige Lagerareal am Falkenbergsweg wurde 1990 in ein Naturschutzgebiet einbezogen und liegt an einem Wanderweg. Durch die Initiative und Spende eines Fischbeker Bürgers konnte der Granitstein auf dem ehemaligen Lagergelände 2005 wieder mit einer Inschrift versehen werden.
Informationstafel
Auf Initiative von Schülerinnen und Schülern des Gymnasium Süderelbe wurde 2020 eine Informations- und Gedenkstele an der Bushaltestelle in der Nähe des ehemaligen KZ-Außenlagers Neugraben errichtet.
Informationen zum KZ-Außenlager Neugraben