Gedenkstein für die Opfer des KZ-Außenlagers Langenhorn
An der heutigen Essener Straße befand sich das Frauenaußenlager Langenhorn des KZ Neuengamme. Seit dem 1. September 1988 erinnert ein Gedenkstein an ihr Leiden. Im selben Jahr wurde eine Gedenktafel im Rahmen des Tafelprogramms der Kulturbehörde ergänzt. Seit dem 27. Juni 2018 erinnern hier auch 49 Stolpersteine an ermordete Kinder von Zwangsarbeiterinnen, die zumeist in dem benachbarten Lager „Tannenkoppel“ inhaftiert waren.
KZ-Außenlager Langenhorn
Seit dem 12. September 1944 waren in diesem früheren „Ostarbeiterlager“ 500 weibliche KZ-Häftlinge untergebracht. Die jungen Frauen waren im KZ Stutthof für den Arbeitseinsatz in Hamburg ausgewählt worden. Unter ihnen war eine größere Gruppe jüdischer Frauen und Mädchen aus Litauen und Estland. Weitere 250 Frauen trafen im März 1945 aus dem KZ Ravensbrück ein, unter ihnen auch als "Zigeunerinnen" verfolgte Sintize und Romnja. Viele der Häftlinge mussten für das Hanseatische Kettenwerk in der Rüstungsproduktion Geschosshülsen fertigen. Andere arbeiteten beim Bau von Plattenhäusern und hoben die Schächte für diese Notunterkünfte aus. In einem Zweigbetrieb der Deutsche Messapparate GmbH in der Schanzenstraße verrichteten außerdem Häftlinge des Außenlagers Arbeiten in der Rüstungsproduktion. Diese Frauen wurden täglich mit der S-Bahn zu ihrem Arbeitseinsatz gebracht.
Initiative für einen Gedenkort
Die Recherchen zur Geschichte des Außenlagers gehen auf Karl-Heinz Zietlow, selbst Sohn eines Neuengamme-Häftlings, zurück, der in den 1980er-Jahren den Kontakt zu Überlebenden aufbaute. An der Errichtung der kleinen Gedenkanlage, die bis heute privat gepflegt wird, beteiligten sich später weitere Initiativen und Organisationen sowie die Hamburger Kulturbehörde.
Kontakt
Kirchengemeinde St. Jürgen-Zachäus
info@stjuergen-zachaeus.de
www.kirche-in-langenhorn.de
Behörde für Kultur und Medien Hamburg
www.hamburg.de/bkm/denkmalschutzamt/