Gedenkstein zur Erinnerung an das KZ Wittmoor
Das erste Konzentrationslager in Hamburg lag an der nördlichen Stadtgrenze im Wittmoor nahe der Gemeinde Glashütte (seit 1970 Norderstedt): Bis zu 140 politische "Schutzhaftgefangene" wurden hier zum Torfstechen und Trockenlegen von Moorflächen eingesetzt. Bereits am 31. März 1933 wurden die ersten Häftlinge hierher transportiert, sie lebten in dem mit Stacheldraht umzäunten Gebäude einer Torfverwertungsfabrik. Das Konzentrationslager wurde bereits am 18. Oktober 1933 wieder geräumt, da die Haftplätze begrenzt waren und ein Ausbau unwirtschaftlich erschien. Die Häftlinge kamen in das Konzentrationslager Fuhlsbüttel, das sechs Wochen zuvor am 4. September 1933 eröffnet worden war.
Im KZ Wittmoor herrschte nicht jener Terror, der die späteren nationalsozialistischen Konzentrationslager bestimmte. Für viele Betroffene stand das Lager aber am Beginn eines Leidensweges, der erst 1945 enden sollte oder ihnen oft den Tod brachte. Zur Erinnerung an das KZ Wittmoor und zur Mahnung ließ der Ortsausschuss Hamburg-Walddörfer im Herbst 1986 einen Gedenkstein aufstellen. Ein zweiter Gedenkstein befindet sich seit 1987 in Norderstedt: Der Gedenktext zitiert aus einer Ansprache des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker am 8. Mai 1985 anlässlich des 50. Jahrestages des Kriegsendes. Er erinnert an alle Opfer des Nationalsozialismus.
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