Gedenktafel für die Hamburger Sinti und Roma
Eine bronzene Gedenktafel mit einem Relief aus gefalteten Händen, die mit Stacheldraht gefesselt sind, erinnert an die Deportation von 910 norddeutschen Sintize, Sinti, Romnja und Roma während der NS-Zeit. Es ist an der Außenwand des Polizeikommissariats in der Harburger Nöldekestraße angebracht. Am 16. Mai 1940 ging unter anderem von diesem Polizeikommissariat die Verhaftungswelle gegen Sintize, Sinti, Romnja und Roma in Norddeutschland aus.
Verfolgung der Roma und Sinti in Hamburg
Ein großer Teil der 550 in Hamburg festgenommene Sintize, Sinti, Romnja und Roma wurde zunächst an der Nöldekestraße zusammengetrieben. Sie wurden danach mehrere Tage im Fruchtschuppen C bei der Baakenbrücke im Hamburger Freihafen festgehalten, bevor man sie in das Lager Belzec an der polnisch-russischen Grenze deportierte. Sie gehörten zu den am stärksten von nationalsozialistischer Verfolgung betroffenen Gruppen. Das Regime unterdrückte sie durch Eheverbote, Zwangssterilisationen und Zwangsabtreibungen. Andere Maßnahmen wie die Deportation, die Verschleppung in Gettos sowie der Massenmord in Auschwitz-Birkenau und anderen Vernichtungsstätten entsprachen dem Genozid an den Jüdinnen und Juden. Allein von den damals in Deutschland und Österreich lebenden etwa 40.000 Sintize, Sinti, Romnja und Roma fielen über 25.000 der nationalsozialistischen Verfolgung zum Opfer.
Erinnerungen an die Verfolgung
Am 16. Mai 1986 enthüllte der Harburger Sinto Gottfried Weiß, einer der im Mai 1940 Deportierten, die Tafel in der Nöldekestraße, auf der ein Gedicht von Lani Goldschabi Rosenberg zitiert wird: „Eure Leiden, euer Schmerz sind die Narben im Fleisch der Welt“.
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