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KZ-Gedenkstätte Neuengamme - Ausstellungen

Blick in die Hauptausstellung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.
Blick in die Hauptausstellung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.
Blick in die Hauptausstellung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.
Die Hauptausstellung in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme wird in einer ehemaligen Häftlingsunterkunft gezeigt.
Die Hauptausstellung in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme wird in einer ehemaligen Häftlingsunterkunft gezeigt.
Blick in die Hauptausstellung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.

Am 4. Mai 2005, dem 60. Jahrestag der Befreiung, konnte die umfassend neu gestaltete KZ-Gedenkstätte Neuengamme der Öffentlichkeit übergeben werden. Vorausgegangen war ein Senatsbeschluss von 1989, das 1948 im ehemaligen Konzentrationslager errichtete Gefängnis zu verlegen. Dies konnte allerdings erst im Jahr 2003 realisiert werden. Es folgten der Abriss der Nachkriegsbauten und die Herrichtung des Geländes und der erhaltenen KZ-Gebäude für Ausstellungszwecke.

Die Gedenkstätte seit 2005
15 erhaltene Originalgebäude aus der KZ-Zeit befinden sich auf dem 55 Hektar großen Gelände. Vier der fünf Dauerausstellungen werden in Gebäuden gezeigt, die aus der Zeit des Konzentrationslagers stammen. Die Hauptausstellung „Zeitspuren: Das Konzentrationslager Neuengamme 1938–1945 und seine Nachgeschichte“ befindet sich in einem 1943/44 im Häftlingslager errichteten Unterkunftsgebäude. Im letzten Kriegsjahr 1944/1945 war dieses Gebäude, das für die Unterbringung von 1.200 Häftlingen geplant war, mit bis zu 3.000 Menschen belegt. Die Struktur des Gebäudes mit vier separat zugänglichen Häftlingsblöcken, die jeweils in zwei große Unterkunftssäle, einen Waschraum und eine Latrine gegliedert waren, blieb erhalten.

Ausstellungen
Die Hauptausstellung, die in zehn Themenbereiche gegliedert ist, enthält über 2.500 Originalexponate, 120 Biografiebücher zu Lebenswegen einzelner KZ-Häftlinge sowie weitere 85 Porträts im Bereich „Nachkrieg“. Außerdem finden sich in der Ausstellung mehrsprachige Videostationen mit insgesamt 264 Filmsequenzen, 15 Audiostationen sowie interaktive PC-Infoterminals und 291 Mappen zu vertiefenden Themen.

Die Studienausstellung „Dienststelle KZ Neuengamme: Die Lager-SS“, die anhand von Prozessunterlagen, Dokumenten und Biografien umfangreiche Informationsangebote zur Auseinandersetzung mit der Geschichte der Täter bietet, findet sich in den ehemaligen SS-Garagen. Die Lernwerkstatt "Offenes Archiv" bietet allen Besucherinnen und Besuchern mit Hilfe von Computern, Lesemappen und Büchern zahlreiche Möglichkeiten zur vertiefenden Recherche.

Über die Arbeitsbedingungen informieren zwei Ergänzungsausstellungen. Im ehemaligen Klinkerwerk ist die Ausstellung „Arbeit und Vernichtung: KZ-Zwangsarbeit in der Ziegelproduktion“ zu sehen, im ehemaligen KZ-Rüstungsbetrieb der Walther-Werke die Ausstellung „Mobilisierung für die Kriegswirtschaft: KZ-Zwangsarbeit in der Rüstungsproduktion“.

Beim Abriss beider Gefängnisse 2003 und 2006/07 wurde jeweils ein Teil des Gebäudes als Zeitdokument des unsensiblen Nachkriegsumgangs stehen gelassen. Auf dem Rest der mit Wachturm versehenen Betonmauer des zweiten Gefängnisses (JVA IX, 1970–2006), ist die Freiluft-Ausstellung „Gefängnisse und Gedenkstätte: Dokumentation eines Widerspruchs“ angebracht. Sie stellt Hintergründe und Umstände der Errichtung beider Gefängnisse dar, zeigt die Bemühungen der Verfolgtenverbände und anderer gesellschaftlicher Gruppen um die Errichtung einer Gedenkstätte am historischen Ort und dokumentiert die Widersprüche und Probleme, die damit verbunden waren.

Veranstaltungen

10:00 - 17:00 | Kinderprogramm
KZ-Gedenkstätte Neuengamme

„Türen auf mit der Maus“: Ein Tag für Kinder ab 8 Jahren

Interessierst du dich für Geschichten von früher? Hast du Erwachsenen schon mal Fragen zur Nazi-Zeit, zu Konzentrationslagern oder dem Zweiten Weltkrieg gestellt und keine richtige Antwort bekommen? Wenn es heißt „Türen auf mit der Maus“, dann beantworten die Mitarbeiter*innen vor Ort deine Fragen, entdeckst du bei einer Rallye Spannendes und auch Unerwartetes selbst und erfährst mehr über Hédi, die das KZ Neuengamme überlebte. Zum Abschluss kannst du dein eigenes Erinnerungsobjekt mit Farbe, Papier und Naturmaterialien gestalten.

Programm:
10.00–17.00 Uhr: Rallye-Materialien sind ganztägig ausleihbar.
11.00–13.00 Uhr: Familienführung für Kinder ab 8 Jahren und ihre erwachsenen Begleitpersonen.
13.00–16.00 Uhr: Pop-Up-Café
14.00–15.00 Uhr: Lesung „Die Geschichte von Bodri“ und anschließendes Gespräch.
15.30–17.00 Uhr: Erinnerungsobjekte basteln.

Ort: KZ-Gedenkstätte Neuengamme (Informationen am Servicepoint) und Studienzentrum (Raum 106–108)

12:00 - 15:00 | Rundgang
KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Haupteingang

trans* Personen im Nationalsozialismus

Mit dem Machtantritt der Nationalsozialist*innen wurden queere Infrastrukturen zerschlagen und queere Menschen waren zunehmend staatlicher Repression und Verfolgung ausgesetzt. So wurden auf Grundlage des 1935 verschärften § 175 nicht nur queere Männer, sondern auch trans* Frauen in Konzentrationslager verschleppt. Bis heute wird wenig über trans* Personen im Nationalsozialismus gesprochen und wenn, ist das Sprechen darüber immer noch häufig von Transfeindlichkeit geprägt.

Der Rundgang findet anlässlich des Internationalen Transgender Day of Remembrance statt und stellt Biografien von verfolgten trans* Personen in den Fokus. Dabei werden auch Kontinuitäten der Ausgrenzung nach 1945 sowie Leerstellen in der Forschung zu und im Gedenken an trans* Opfer des Nationalsozialismus thematisiert.

Referierende: Ansgar Tonya Karnatz und Jona Diwiak (beide KZ-Gedenkstätte Neuengamme). Kosten: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Um eine Anmeldung über unser Online-Formular wird gebeten, sie ist aber nicht erforderlich. 

Ausstellung
KZ-Gedenkstätte Neuengamme - Ausstellungen
Neuengamme
Jean-Dolidier-Weg 75

Kontakt

KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Jean-Dolidier-Weg 75
21039 Hamburg
Telefon: 040-428131500

Ausstellungen:
Montag bis Freitag 9.30 bis 16 Uhr,
Samstag und Sonntag 10 bis 17 Uhr

Das Gelände ist durchgängig begehbar.

Führungen:
Buchbar über den Museumsdienst Hamburg unter info(a)museumsdienst-hamburg.de und Telefon: 040-428 131 0

Kategorien:
Ausstellung
Themen:
Haftstätte
Opfergruppen