Mahnmal für die "Weiße Rose"
Seit Ende 1942 bestanden Verbindungen zwischen Hamburger Regimegegnerinnen und -gegnern und der Widerstandsgruppe „Die Weiße Rose“. Die Gruppe war an der Münchener Universität zusammengekommen, zur Münchner „Weißen Rose“ gehörten unter anderem Christoph Probst, Alexander Schmorell und die Geschwister Hans und Sophie Scholl. Schon seit Sommer 1942 prangerten sie mit Flugblättern die nationalsozialistischen Verbrechen an. Die jungen Studierenden riefen zu passivem Widerstand gegen die Fortführung des Krieges auf.
Hamburger Zweig der „Weißen Rose“
In Hamburg bildeten sich ebenfalls Widerstandsgruppen, die mit der „Weißen Rose“ sympathisierten: Die eine Gruppe aus ehemaligen Schülerinnen und Schülern der Lichtwarkschule traf sich heimlich, um verfemte Literatur zu lesen und ausländische Radiosender zu hören. Der Mittelpunkt der zweiten Gruppe war die Familie Leipelt in Wilhelmsburg. Bindeglied zwischen den beiden Gruppen war die Buchhandlung von Reinhold Meyer am Jungfernstieg 50. Eine Gedenktafel des Tafelprogramms des Denkmalschutzamtes erinnert an diesen Treffpunkt des Widerstands gegen den NS in Hamburg. Im Herbst 1943 gelang es der Gestapo, mithilfe von Spitzeln den Widerstandskreis aufzudecken. Bis zum März 1944 wurden insgesamt 30 Mitglieder festgenommen. Hans Leipelt wurde vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 29. Januar 1945 hingerichtet, sieben weitere Mitglieder des Widerstandskreises kamen in der Haft ums Leben oder wurden im April 1945 im KZ Neuengamme hingerichtet. Nach 1945 wurden die Gruppen als „Hamburger Zweig der Weißen Rose“ benannt.
Erinnerung an die „Weiße Rose“ in Hamburg
1977 wurde die Fußgängerzone in Volksdorf nach der "Weißen Rose" benannt und ein Mahnmal zur Erinnerung an den studentischen Widerstand aufgestellt. Zugrunde lag ein Beschluss des Ortsausschusses Walddörfer. Die Straßenbenennung rief damals vehementen Protest von Anwohnerinnen und Anwohnern und insbesondere Geschäftsinhabern hervor. Im Oktober 2006 musste das Mahnmal im Zuge von Bauarbeiten vorübergehend entfernt werden. Erneut kam es zu Protesten, die nunmehr allerdings eine baldige Wiedererrichtung forderten. Am 25. Mai 2007 wurde das Mahnmal an einem neuem zentraler gelegenen Standort in der Fußgängerzone "Weiße Rose" wieder aufgestellt.