Mahnmal "Verhörzelle" und Literarischer Garten
Der Künstler Gerd Stange (geboren 1954) gestaltete das Denkmal für die Geschwister Scholl und ihre Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Die Installation "Verhörzelle" besteht aus verschiedenen Fundstücken - ein am Elbstrand gefundener Stahlhelm aus dem Zweiten Weltkrieg, Treibholz und ein alter Gerichtsstuhl aus dem Keller des Oberlandesgerichts. Erinnert wird an die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung, besonders die Opfer des Justiz-Apparats. Das Denkmal wurde am 1. Oktober 1990 eingeweiht, obwohl die Gestaltung heftig diskutiert wurde. Den Standort in der Geschwister-Scholl-Straße wählte die Kulturbehörde gemeinsam mit der Weiße-Rose-Stiftung und weiteren Beteiligten aus. Gerd Stange baute seine Installation „Verhörzelle“ in die Erde: Er ließ einen Schacht mit Stahl verkleiden und platzierte die Fundstücke, die "Zelle" ist beleuchtet und mit einer Panzerplatte abgedeckt. Das Denkmal erschließt sich nur denjenigen, die sich bücken und in der Erde nach der Zelle forschen.
Gegenüber der „Verhörzelle“ eröffnete Gerd Stange am 1. September 2005 außerdem den „Literarischen Garten“: Er umfasst 80 vom Künstler selbst gepflanzte weiße Rosenstöcke (angelehnt an den Namen der Widerstandsgruppe) sowie eine Sitzbank: „Die Bank ist das Gegenstück zur Zelle“, so Gerd Stange. Der „Literarische Garten“ verweist auf die humanistische Bildung der Geschwister und ihrer Freunde.
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