Wandbild zur Erinnerung an Martha Muchow
2007 wurde die Bibliothek der Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft der Universität Hamburg nach Martha Muchow benannt. Anlässlich des 120. Geburtstags von Martha Muchow im Jahr 2012 wurde in der Bibliothek eine Ausstellung über ihr Leben und Wirken gezeigt. Im Zuge dessen gestaltete der Künstler Philipp Kabbe auf einer Betonwand zum Joseph-Carlebach-Platz ein Graffiti-Wandbild. Dieses basiert auf einer Fotografie von Martha Muchow aus den 1930er Jahren und zeigt sie im Seitenprofil. Zwei Zitate nehmen Bezug auf Muchows Hauptwerk „Der Lebensraum des Großstadtkindes“:
„Es war also nicht mehr zu untersuchen, wie eine so oder so beschreibende Großstadtwelt, die in ihr lebenden, so oder so beschaffenen Kinder beeinflußt, sondern es war zu zeigen wie das Kind seine Umgebung ‚Großstadt‘ zu seiner Welt umschafft und wie sich alsdann die vom Kinde gelebte Welt ‚Großstadt‘ darstellt.“ und „Man muß, um sich mit dem Kinde verständigen zu können, nicht nur wissen, wie das Kind in der Welt lebt, sondern, man muß auch wissen, in welcher Welt es lebt.“
Die Psychologin und Pädagogin Martha Muchow arbeitete ab 1919 an der Universität Hamburg, wo sie eng mit William Stern zusammenwirkte. 1933 wurde sie durch die Nationalsozialisten aus dem Institut entlassen und beging einen Selbstmordversuch, an dessen Folgen sie verstarb. Ihr Hauptwerk wurde 1935 posthum durch ihren Bruder herausgegeben.
2010 wurde ein Stolperstein für Martha Muchow gesetzt, eine Straße nach ihr benannt und eine Stiftung gegründet, die sich der Weiterentwicklung ihres Lebenswerkes widmet.