Alter Jüdischer Friedhof Harburg
Eine jüdische Begräbnisstätte in Harburg ist seit dem 17. Jahrhundert nachweisbar. Der Jüdische Friedhof Harburg war der Begräbnisplatz der Synagogengemeinde Harburg-Wilhelmsburg und wurde als Begräbnisplatz für die jüdischen Gemeinden in Harburg, Winsen/Luhe, Tostedt und Lüneburg genutzt. Erhalten sind auf dem Friedhofsareal von ca. 2 Hektar 239 Grabsteine. Im Jahr 1813 wurde der Friedhof durch Schanzarbeiten französischer Soldaten schwer beschädigt und musste neu angelegt werden. 1857 wurde ein Totenhaus und 1900 ein ergänzender Andachtsraum errichtet. Zur Erinnerung an die im Ersten Weltkrieg gefallenen jüdischen Soldaten aus Harburg errichtete die Jüdische Gemeinde 1921 am Eingang ein Denkmal.
Die letzte Bestattung auf dem jüdischen Friedhof Harburg fand im Jahre 1935 statt. Der Friedhof wurde, wie auch die Synagoge, in der Folge der „Reichspogromnacht“ am 10. November 1938 geschändet und das Totenhaus durch Brandstiftung zerstört und 1939 abgerissen. 1943 wurde der Friedhof zwangsweise von der Hansestadt Hamburg übernommen. Eine Tafel des Bezirksamts Harburg aus dem Jahr 1992 erinnert am Platz des Totenhauses an diese Ereignisse.
Führungen über den alten Jüdischen Friedhof Harburg werden vom Helms-Museum angeboten.