Erinnerungsstele am ehemaligen Zwangsarbeiterlager Stresemannallee/ Clematisweg
Zwischen 1940 und 1945 verschleppten die deutschen Besatzungsstellen Millionen Frauen und Männer aus den besetzten Gebieten zur Zwangsarbeit in das Deutsche Reich. Die als „Ostarbeiterinnen“ bezeichneten Mädchen und Frauen aus der Sowjetunion mussten unter menschenunwürdigen Bedingungen Zwangsarbeit für die Rüstungsindustrie und in anderen Firmen verrichten. So auch in Hamburg-Lokstedt bei den Philips Valvo-Werken und der Hamburger Batterie-Fabrik Otto Gross (Habafa).
Die Lebens-und Ernährungsbedingungen im Lager waren sehr schlecht. Auch die Mütter unter den Zwangsarbeiterinnen wurden an sechs Tagen 10-12 Stunden zur Arbeit gezwungen und konnten sich nicht ausreichend um ihre Kinder kümmern. Mindestens ein Säugling starb an Lungenentzündung und Unterernährung im Lager. Für Talja Kontschewskaja wurde am Clematisweg 1 ein Stolperstein verlegt.
Am 18. Juni 1944 wurden 140 Zwangsarbeiterinnen bei einem Bombenangriff im Lager getötet.
Seit dem 17. November 2022 befindet sich am Ort des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers an der Stresemannallee (damals Horst-Wessel-Allee) Erinnerungsstele.
Kontakt
Initiative zur Aufarbeitung der lokalen NS-Zwangsarbeit
sebdorsch@posteo.de
https://www.hamburg.de/valvofrauen