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Gedenkort zur Erinnerung an die Zwangsarbeit in Bahrenfeld

Einfahrt zur ehemaligen Marzipanfabrik.
Gedenktafel für die Zwangsarbeitslager in Bahrenfeld.
Gedenktafel für die Zwangsarbeitslager in Bahrenfeld am Gebäude der ehemaligen Marzipanfabrik.

Während des Zweiten Weltkrieges entstanden in Hamburg ca. 1.500 Lager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge. Rund um die Griegstraße und den Friesenweg in Hamburg waren von 1939 bis 1945 ca. 1.000 ausländische Arbeiterinnen und Arbeiter in Barackenlagern und in Baracken inhaftiert und mussten für verschiedene ortsansässige Firmen Zwangsarbeit leisten.

Arbeit für Hamburger Firmen
Neben kleineren Lebensmittel- und Baufirmen wurden Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter unter anderem in der Marzipan- und Marmeladenfabrik der Oetker-Werke eingesetzt. Über 200 männliche und weibliche Kriegsgefangene und Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter mussten zudem in der Wollgarnfabrik Tittel & Krüger/Sternwoll-Spinnerei AG arbeiten. Kontakt zur Hamburger Bevölkerung war ihnen streng verboten, das Verlassen des Lagers durch strenge Auflagen reglementiert. Bestand der Verdacht der Sabotage, wurden sie durch die Gestapo erschossen. Dennoch hielten einige der Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter Kontakt zu einer örtlichen Widerstandsgruppe.

Garn und Granaten
Bei den Zwangsarbeiterinnen und -arbeitern, die in der Wollgarnfabrik und der Sternwoll-Spinnerei eingesetzt waren, handelte es sich hauptsächlich um Familien aus Polen, der Ukraine und aus Weißrussland. Während die Frauen mindestens 10 Stunden am Tag große Mengen an Garnen entwirren und aufrollen mussten, waren die Männer hauptsächlich in der Granatenproduktion eingesetzt.

Erinnerungsort
Zur Erinnerung an die ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter wurde 2011 die Initiative „Gegen das Vergessen“ gegründet. Sie wurde getragen von verschiedenen ortsansässigen Vereinen und Organisationen sowie vom Betriebsrat der Hamburger Morgenpost. Sie initiierten die Einrichtung eines Gedenkortes.

Am 3. Mai 2013 wurde im Eingangsbereich zur Redaktion der Hamburger Morgenpost, die zu diesem Zeitpunkt in der Griegstraße 75 ihren Sitz hatte, neben einer Informationstafel ein Relief der Hamburger Künstlerin Cornelia Dusör eingeweiht. Es besteht aus drei übereinandergelegten Ebenen und zeigt einen hockenden, von Zahnrädern umgebenen Zwangsarbeiter.

Denkmal
Gedenkort zur Erinnerung an die Zwangsarbeit in Bahrenfeld
Bahrenfeld
Griegstraße 75

Kontakt

Initiative zur Erinnerung an Zwangsarbeit - Gegen das Vergessen

Agathenstraße 10
20357 Hamburg
Kategorien:
Denkmal
Themen:
Opfergruppen