Gedenkstein für die ehemalige Wandsbeker Synagoge
Die Synagoge der Wandsbeker Gemeinde, ein schlichter Backsteinbau mit Rundbogenfenstern, wurde im Sommer 1840 eingeweiht. Sie befand sich auf einem Hinterhof der Wandsbeker Straße Langereihe 13-16, der heutigen Königsreihe. Anfang der 1930er-Jahre gehörten der Wandsbeker Gemeinde etwa 200 Personen an.
Unter dem Verfolgungsdruck der Nationalsozialisten musste das Gemeindeleben im Oktober 1938 eingestellt werden. In der folgenden reichsweiten Pogromnacht vom 9. November wurde auch die Wandsbeker Synagoge geschändet. Einer Brandlegung entging das Gebäude nur deshalb, weil es mitten in einem Wohngebiet lag. Im Februar 1939 erfolgte der Zwangsverkauf des Synagogengrundstückes. Das Gebäude wurde zu einem Holzlager umfunktioniert, auf einem Teil des Grundstücks wurde ein Luftschutzbunker gebaut. Das Synagogengebäude wurde 1975 abgerissen.
Gedenkstein
An der Stelle der einstigen Synagoge im Dotzauerweg steht heute ein Wohnhaus. Gegenüber diesem Wohnhaus setzte die Bezirksversammlung Wandsbek 1988 einen Gedenkstein zur Erinnerung an die einstige Jüdische Gemeinde und die Synagoge in Wandsbek. An der Einweihung nahm die Tochter des letzten Wandsbeker Rabbiners Hella Rosenheim, geborene Bamberger, teil.
Der Gedenkstein trägt folgenden Text:
An der früheren Straße Lange Reihe stand die Synagoge der Israelitischen Gemeinde in Wandsbek. Das Gotteshaus wurde 1840 eingeweiht. Sein Stifter war Isaak Hartwig (1776–1842). Zuvor gab es einen Betsaal an dieser Straße. Hier wirkten die Rabbiner: Dr. David Hannover (1833–1901) und Dr. Simon S. Bamberger (1871–1961). Wegen des reichsweiten Novemberpogroms paßte die Schutzpolizei auf, daß um den 10.11.1938 hier kein Feuer gelegt wurde. Später jedoch drangen Männer der SA in das Gebäude ein und randalierten dort. Das Grundstück mußte 1939 verkauft werden. Im Krieg wurde das Gebäude 1943 ausgebombt.
ACHTE ALLZEIT GLAUBEN UND DENKEN ANDERER!
Bezirksversammlung Wandsbek 1988