Gedenktafel am ehemaligen Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde Hamburg
1916 kaufte die Deutsch-Israelitische Gemeinde Hamburg das ehemalige Wohnhaus in der Rothenbaumchaussee 38 und richtete dort ihren zentralen Verwaltungssitz ein. Beim Novemberpogrom 1938 beschlagnahmte und versiegelte die Gestapo das Gebäude, im Jahr darauf ging es rechtskräftig in ihr Eigentum über. Nach Renovierungsarbeiten, die nach den Zerstörungen beim Pogrom notwendig geworden waren, verlegte das sogenannte „Judenreferat“ 1941 seinen Sitz von der Leitstelle der Gestapo im Stadthaus dorthin. Im früheren Büro des Gemeindevorsitzenden residierte nun der „Judenreferent“ Claus Göttsche.
Das „Judenreferat“ der Gestapo stellte die zentrale Instanz in der Repression und polizeilichen Verfolgung der jüdischen Bevölkerung Hamburgs dar. Ab Oktober 1941 organisierte es Referat die Durchführung der Deportationen Hamburger Jüdinnen und Juden in die Ghettos und Vernichtungslager.
Nach dem Abschluss der größeren Deportationen im Sommer 1943 verlor das „Judenreferat“ innerhalb der Gestapoleitstelle Hamburg an Bedeutung. In das Gebäude zog nun das „Ausländerreferat“ der Gestapo ein. Es war für die Überwachung und Verfolgung der Tausenden Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter im Stadtgebiet zuständig.
Nach Kriegsende wurde am 18. September 1945 im Gebäude in der Rothenbaumchaussee 38 die Jüdische Gemeinde in Hamburg gegründet. Bis 1960 diente das Haus wieder als Gemeindezentrum, seitdem ist es vermietet.
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