zurück zur Übersicht

Gedenktafel am ehemaligen Schießplatz Höltigbaum

Die Tafel aus dem Tafelprogramm des Denkmalschutzamtes am Ort des ehemaligen Schießplatzes Höltigbaum.
Zweisprachige Informationstafel der Kulturbehörde zum ehemaligen Schießplatz Höltigbaum.
Tafel am Ort des ehemaligen Schießplatzes Höltigbaum.

Hamburg-Höltigbaum war ein Truppenübungsplatz mit Schießständen. In den letzten Jahren des zweiten Weltkriegs verurteilten Kriegsgerichte aus dem Wehrkreis X zahlreiche Soldaten zum Tode und ließen sie an der Schießstätte Höltigbaum hinrichten. Die Exekutionskommandos stammten aus den umliegenden Kasernen. In den meisten Fällen war das Urteil wegen „Fahnenflucht” oder „Wehrkraftzersetzung” ergangen. Vor allem in den letzten vier Kriegsmonaten vollstreckten hier beinahe jeden Morgen Kommandos die Todesurteile. Die letzten Erschießungen fanden nachweislich noch am 28. April 1945 und damit fünf Tage vor dem Eintreffen der britischen Truppen in Hamburg statt.

Gedenken
Nach dem Krieg blieb der Höltigbaum zunächst Truppenübungsplatz der Bundeswehr. Nach der Aufgabe des Übungsplatzes wurde hier am 5. September 2003 eine Tafel angebracht, die an die Erschießungen erinnert. Die Tafel ist Teil des sogenannten „Tafelprogramms“ der Kulturbehörde. Die Friedensinitiative Rahlstedt sorgte für eine Ausgestaltung zu einer kleinen Gedenkstätte: Sie ist den Soldaten gewidmet, die sich dem weiteren Kriegsdienst für die NS-Gewaltherrschaft verweigerten und dafür verfolgt und getötet wurden. Das Schicksal von Wehrmachtsdeserteure bliebe lange Zeit im Hintergrund. Zu Beginn der 1990er-Jahre errichtete die Künstlerin Andrea Peschel in Privatinitiative ein Deserteursdenkmal in Blankenese. Dieses wurde allerdings 2005 abgebaut. Zehn Jahre erinnerte allein die Tafel am Höltigbaum an Wehrmachtsdeserteure. Im November 2015 wurde schließlich der Gedenkort für Deserteure und andere Opfer der NS-Militärjustiz am Stephansplatz/Dammtor eröffnet.

Seither informiert auch eine zweisprachige Tafel aus dem das Denkmal ergänzenden Programm „Gedenkorte für Deserteure und andere Opfer der NS-Militärjustiz“ an den ehemaligen Schießplatz Höltigbaum. Ein 2019 verlegter Stolperstein vor der schwarzen Tafel am Höltigbaum ist dem Soldaten Herbert Klein (1922–1945) gewidmet.

Gedenktafel
Gedenktafel am ehemaligen Schießplatz Höltigbaum
Rahlstedt
Neuer Höltigbaum/Sieker Landstraße

Kontakt

Behörde für Kultur und Medien Hamburg

Große Bleichen 30
20354 Hamburg
Telefon: 040-42824718
Kategorien:
Gedenktafel
Themen:
Opfergruppen