Gedenktafel für das Auswandererschiff "Exodus"
Die 1995 angebrachte Gedenktafel erinnert an das Schicksal des Flüchtlingsschiffes „Exodus from Europe“. 4.530 jüdische Holocaust-Überlebende, die auswandern wollten, fuhren im Juli 1947 mit dem Schiff von Frankreich aus nach Palästina. Palästina wurde zu diesem Zeitpunkt von Großbritannien verwaltet und hatte ein Einreiseverbot für jüdische Personen verhängt.
Den Passagieren wurde die Einreise verweigert: Ihre Einwanderung ins britische Mandatsgebiet gefährde die Stabilität der Region und die britische Vorherrschaft, so die Begründung. Britische Kriegsschiffe griffen die „Exodus“ an und schleppten sie in den Hafen von Haifa. Mit Gewalt wurden die Flüchtlinge auf drei andere Schiffe umgeladen und zurück nach Frankreich geschickt. Dort weigerten sie sich, die Schiffe zu verlassen, und die Schiffe fuhren weiter ins von den Briten verwaltete Hamburg. Die britischen Besatzer sorgten hier dafür, dass die Passagiere in zwei Internierungslager bei Lübeck gebracht wurden. Doch nach einem Monat wurde der öffentliche Druck so groß, dass die Briten ihre Gefangenen gehen ließen. Viele von ihnen machten sich erneut auf den Weg nach Palästina.
Die Aktion der Briten gegen das Schiff „Exodus“ und seine Passagiere erregte international Aufsehen, das die Gründung des Staates Israel beschleunigte.