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Harburger Mahnmal gegen Faschismus

Standort des versenkten „Mahnmals gegen Faschismus“.
Informationstafel zum „Mahnmal gegen Faschismus“.
„Mahnmal gegen Faschismus“.
Blick auf die abgesenkte Säule des „Mahnmals gegen Faschismus“.

Zum 50. Jahrestag der nationalsozialistischen Machtübernahme beschloss die Bezirksversammlung Harburg im Januar 1983 einstimmig die Errichtung eines „Mahnmals gegen Faschismus“ auf dem Harburger Rathausplatz.

60.000 Beschriftungen
Nach Abschluss eines Wettbewerbs und intensiven Diskussionen fiel die Entscheidung zugunsten eines Entwurfs von Esther Shalev-Gerz (geboren 1948) und Jochen Gerz (geboren 1940), die eine besondere Form der Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus beabsichtigten. Das Ehepaar baute 1986 eine mit Blei ummantelte Säule von zwölf Metern Höhe auf, die als Schreibgrund für Unterschriften und Kommentare zur NS-Zeit genutzt werden sollte. In acht Schritten wurde die Stele vom 10. Oktober 1986, dem Tag ihrer Einweihung, bis zum 10. November 1993 in das Erdreich abgesenkt. So wurde immer wieder Platz für neue Kommentare geschaffen, aber auch ein Symbol für das Eingraben der Erinnerung gestaltet. Am Ende waren es circa 60.000 Beschriftungen unterschiedlichster Art, die mit der Säule versenkt wurden. Es sind Unterschriften, nachdenkliche Worte, antifaschistische Zitate ebenso wie Sprüche und ausländerfeindliche Parolen. Die Absenkungen der Säule in die Erde wurden von Diskussionsrunden und Vorträgen zur Geschichte des Nationalsozialismus begleitet.

Leerstelle
Heute ist von dem Mahnmal nur noch die oben abschließende Bleiplatte im Gehweg zu sehen. Außerdem ermöglicht ein Fenster in der Fußgängerunterführung den Blick auf einen Teil der Stele. Tafeln erklären die Entstehung des Denkmals und den Anlass seiner Errichtung. Die „Leerstelle“ des versenkten Denkmals wird in der Inschrift mit den Worten erläutert: „Denn nichts kann auf Dauer an unserer Stelle sich gegen das Unrecht erheben.“

Denkmal
Harburger Mahnmal gegen Faschismus
Harburg
Harburger Ring/Sand

Kontakt

Behörde für Kultur und Medien Hamburg

Hohe Bleichen 22
20354 Hamburg
Telefon: 040-42824237
Kategorien:
Denkmal