Helmuth-Hübener-Ausstellung
Ab Sommer 1941 verbreitete der 16-jährige Hamburger Verwaltungslehrling Helmuth Hübener gemeinsam mit seinen Freunden Rudolf Wobbe und Karl-Heinz Schnibbe auf Flugblättern ausländische Rundfunknachrichten. Die Öffentlichkeit sollte über die Verbrechen des NS-Regimes aufgeklärt werden. Die drei Jugendlichen waren Mitglieder der kleinen Glaubensgemeinschaft der Mormonen, der "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage". In den heimlich versteckten Flugblättern beschuldigte Hübener die deutsche Kriegsführung des Mordes an wehrlosen Frauen und Kindern, an „Krüppeln und Greisen“. Im Februar 1942 wurden die drei Jugendlichen verhaftet. Die Gestapo suchte vergeblich nach „Hintermännern". Sie konnten nicht glauben, dass so junge Menschen derart aktiven Widerstand leisten und organisieren könnten. Der Volksgerichtshof verurteilte Helmuth Hübener am 11. August 1942 zum Tod. Gerade 17-jährig wurde er am 27. Oktober in Berlin-Plötzensee enthauptet. Seine Mitstreiter erhielten Gefängnisstrafen.
Erinnerungen an Helmuth Hübener
Die Hamburger Verwaltungsschule benannte 1967 nach ihrem Einzug in das Gebäude Schwenckestraße 100 ihre Aula nach Helmuth Hübener. Hübener war dort Schüler gewesen. Anlässlich des 50. Jahrestages seiner Hinrichtung erhielt die Schule eine 65 Exponate umfassende Ausstellung aus dem Stadtteilarchiv Hamm. Nach dem Umzug der Verwaltungsschule in den Normannenweg 26 eröffnete Kultursenatorin Karin von Welck im November 2009 eine neugestaltete Dauerausstellung im zweiten Stock des Gebäudes.
Zur Erinnerung an Helmuth Hübener waren bereits 1966 in Lohbrügge eine Straße nach ihm benannt und eine Tafel im Eingangsbereich der Sozialbehörde in der Hamburger Straße 47 angebracht worden. Die Familienbildungsstätte Bei der Schilleroper 15 in St. Pauli trägt den Namen „Haus der Familie im Helmuth-Hübener-Haus“. Am historischen Ort des ehemaligen Polizeigefängnisses Hütten 42 trägt eine Unterkunft für wohnungslose, alleinstehende Männer auf Initiative des Trägers „fördern & wohnen“ den Namen „Helmuth-Hübener-Haus“. In den letzten Jahren gestaltete dort der Projektträger „BauArt“ gemeinsam mit den heutigen Bewohnern im Treppenhaus verschiedene Kunstwerke zur Erinnerung an Hübener, der in dem in der NS-Zeit als Gefängnis dienenden Gebäude seine letzten Monate verbrachte.
Kontakt
Verwaltungsschule (Zentrum für Aus- und Fortbildung)
Öffnungszeiten:
An Schultagen von 9 bis 15 Uhr