Mahnmal U-Boot-Bunker "Fink II"
Im Jahr 2002 kamen beim Bau der verlängerten Airbus-Start- und Landebahn auf dem Gelände der ehemaligen Deutschen Werft die zugeschütteten Reste eines U-Boot-Bunkers wieder ans Tageslicht. Die Bunker-Anlage mit der Tarnbezeichnung „Fink II“ war 1940 bis 1942 in einer Größe von circa 150 mal 200 Metern errichtet worden. In den zunächst vier, später (1944) fünf Boxen konnten jeweils zwei U-Boote hintereinander liegend repariert und ausgerüstet werden.
Zwangsarbeit
Auf der Deutschen Werft wurden Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter aus den besetzten Gebieten und Häftlinge des KZ Neuengamme zur Arbeit gezwungen. Ab Oktober 1944 unterhielt die Deutsche Werft ein eigenes Außenlager für die KZ-Häftlinge. Durch unmenschliche Arbeitsbedingungen, Hungerrationen und Bombenangriffe starben Hunderte von ihnen. Im März und April 1945 wurde das Werftgelände durch alliierte Bomber angegriffen. Dabei wurde die mehrere Meter dicke Decke des Bunkers durchschlagen. 58 Menschen, die meisten davon Zivilisten, kamen ums Leben. Über 120 Menschen wurden verletzt. Im Oktober 1946 wurde die Bunkeranlage gesprengt und nach Schließung der Deutschen Werft 1973 zugeschüttet.
Mahnmal
Statt die monströse Ruine abreißen zu lassen, entschloss sich die mit dem Bau der Airbus-Start- und Landebahn beauftragte Realisierungsgesellschaft, einen Wettbewerb für ein Mahnmal auszuloben. Nach einem Entwurf von Anja Bremer (geboren 1966) und Beate Kirsch (geboren 1966) wurden die Fundamentstreifen des U-Boot Bunkers teilweise wieder freigelegt, mit schwarzen Schottersteinen eingefasst, und die Dimension der Anlage großflächig sichtbar gemacht. Am 26. August 2006 erfolgte im Rahmen der Übergabe des neu gestalteten Rüschparks die Einweihung der Denkmalsanlage "Fink II", zu der neben künstlerischen Elementen mehrere Informationstafeln gehören.
Kontakt
Finkenwerder Geschichtswerkstatt e.V.
Führungen:
Rundgänge und Führungen sind auf Anfrage buchbar.