Mahnmal zur Erinnerung an die Bücherverbrennung
Am 15. Mai 1933 verbrannten Hamburger Studenten, die zumeist der SA angehörten, am Kaiser-Friedrich-Ufer Bücher sogenannter „undeutscher“ Autorinnen und Autoren. Die Verbrennung war Teil einer demonstrativen, reichsweiten Aktion. Die Inszenierung hatte allerdings kaum Publikum. Deshalb riefen NS-Organisationen zu einer weiteren Bücherverbrennung auf, die fünf Tage später am Lübecker Tor nunmehr vor einer nach Tausenden zählenden Menschenmenge stattfand.
Mahnmal
Zur Erinnerung an die Hamburger Bücherverbrennung entstand 1985 auf Beschluss der Bezirksversammlung Eimsbüttel eine Mahnmalsanlage. Gestaltet wurde sie von Wolfgang Finck (1945-2011). In einen erhöht gesetzten Halbkreis aus Stein sind vier rote Marmorblöcke eingelassen. Auf ihnen befinden sich Inschriften - ein Zitat des Dichters Heinrich Heine, die Titel verbrannter Bücher, eine Auswahl an Namen Hamburger Autorinnen und Autoren, deren Bücher verbrannt wurden, sowie die Aufforderung zum Engagement gegen Faschismus und Krieg.
Jedes Jahr am 15. Mai findet zum Gedenken an die Bücherverbrennungen an diesem Mahnmal eine "Marathon-Lesung" damals verbotener Texte statt, an der sich jede und jeder beteiligen kann. Die Veranstaltungen werden vom Arbeitskreis „Bücherverbrennung – nie wieder!“ mit Unterstützung der Bücherhallen Hamburg, der Schriftstellervereinigung PEN, des Auschwitz-Komitees und vieler weiterer Organisationen ausgerichtet.
Kontakt
Bezirksamt Eimsbüttel
mr@eimsbuettel.hamburg.de
Arbeitskreis "Bücherverbrennung – Nie wieder!"
www.lese-zeichen-hamburg.de